„Deutschlands lustigster Bürgermeister“

Obel stellte sofort eine enge Beziehung zu seinem Publikum her. Er erinnerte an die Eröffnung des Hoppegardens vor 31 Jahren, an der er als Schlagzeuger der „Empty Bottle Blues Band“ teilgenommen hatte. Anschließend gab es ein Wiedersehen mit zahllosen Charakteren, mit deren Parodien es der Obel zur Meisterschaft gebracht hatte: Ob Kult-Trainer Giovanni Trapattoni oder „Kaiser“ Franz Beckenbauer, Parodien auf Westernhagen, Peter Maffay oder Ozzy Osbourne – im Bruchteil einer Sekunde war er in jeder Rolle und verblüffte so das Publikum. 

Seine genaue Beobachtungsgabe nutzte Obel aber auch, um auf humorvolle Weise in den jeweiligen Rollen aktuelle Missstände anzuprangern – von der Kommerzialisierung im Fußball bis zu Putins Angriffskrieg auf die Ukraine. Auch die innerdeutschen oder amerikanischen Befindlichkeiten bildete er ebenso humorvoll wie tref

end ab. Dem Titel „Konzert“ wurde er gerecht, indem er jede Menge musikalische Parodien beisteuerte: Aus „An Tagen wie diesen“ von den Toten Hosen wurde „Mit Blagen wie diesen“, aus Louis Armstrongs „What a wonderful world“ machte er den Ruhrpott-Hit „Wunders, watt für ‘ne Welt“. „Alles nur geklaut“ der Prinzen wurde zur Fußball-Hymne und Ozzy Osbournes „I ́m a Dreamer“ wurde „Mensch, das war prima“.

Das Thema Heimat zog sich wie ein roter Faden durch den Abend, wobei sich Rhynerans Bezirksbürgermeister liebevoll und sachkundig sowohl dem Hammer Stadtgebiet als auch der näheren Umgebung widmete. Bei einigen Liedern war er bereits über Tische und Bänke balanciert, aber als die Besucher nach der ersten Zugabe, einer Peter-Maffay-Parodie, lauthals „Einer geht noch..“ skandierten, folgte mit „Wir kommen aus Hamm“ die ultimative Lokal-Hymne. Besser kann eine solche Reihe nicht beginnen.