Bereits zum zehnten Mal fanden sich am Mittwochabend die Fans und Neugierigen zur Mixed-Show des Hammer Comedy-Urgesteins Obel in der Konrad-Adenauer-Realschule ein. Mit dem Sänger Purple Schulz, den Action-Kabarettisten „Onkel Fisch“ und dem Poetry- Slammer Sascha Thamm erwartete die Besucher in der mit 300 Gästen ausverkauften Aula eine bunte Mischung, die es in sich hatte.
Thamm war eigentlich „nur“ die Vertretung für die erkrankte Stand-Up Comedia Gesa Dreckmann, doch die Besucher konnten schon nach kürzester Zeit nicht mehr genug von dem Wortkünstler bekommen. Ob mit der Kirmesgeschichte „Plüschtiger und Paradiesäpfel“, der Baumarktstory „Spechtmaske“ oder den Camping-Erinnerungen bei „Learning by burning“ – er zeigte sich immer als humorvoller Großmeister der Beobachtung und der deutschen Sprache. Lachattacken und Zwischenapplaus waren der stete Begleiter des Remscheiders.
Onkel Fisch, alias Adrian Engels und Markus Riedinger, bezeichnen ihr Genre selbst als Action-Kabarett. Was das heißt, zeigten die beiden ausgebildeten Schauspieler in allen Facetten: Ob virtuoser Wortwitz, sketchartige Schauspieleinlagen oder gekonnte Hip-Hop-Choreografien – sie begeisterten die Besucher immer wieder. Ob hypnotische 80er-Jahre- Musik, die Lösung der Energiewende, Absurditäten der Bundeswehr oder der Versuch, das beste EU-Werbevideo zu ermitteln – die beliebten Radio-Sketch-Macher, die sich mit Serien wie „Grillstube Saloniki“ oder „Satan – die Serie“ eine große Fan-Gemeinde erarbeitet haben, wussten stets zu überzeugen. Bei ihrem letzten Beitrag – dem Umweltschutz-Gangster- Rap „Wir bringen den Müll runter“ hielt es die Besucher vor lauter Lachen kaum noch auf ihren Stühlen.
Purple Schulz singt Hit „Kleine Seen“
Der prominenteste Gast des Abends war aber eindeutig Rüdiger „Purple“ Schulz. Mit seinem Lied „Kleine Seen“ – einem seiner Top-Hits aus den 1980er Jahren – brachte er das Publikum direkt zum Träumen. Ansonsten stellte er sein Buch „Sehnsucht bleibt“ vor. Bei seinen Lesungen aus diesem biografischen Werk widmete er sich einerseits humorvollen Anekdoten, etwa wie er zu seinem Spitznamen „Purple“ kam: Er hatte als 13-Jähriger die Mitarbeiter eines Kölner Orgel- Geschäfts ununterbrochen mit seinen „Deep-Purple“-Variationen genervt. Besonderer Tiefgang kam dann auf, als Schulz sich dem Thema Sterben in großer Breite widmete. Dazu passte auch das neue Lied „Das letzte Mal“. Schließlich rundete Schulz seinen Auftritt mit einer Schlager-Persiflage unter dem Titel „Wir werden das schaffen“ ab. Die launigen Moderationen des Obels und die gekonnte Musik der Hausband Hänk und Tänk rundeten den Abend in der Adenauer-Schule gekonnt ab.