Andreas Obering kennt sich in Kaarst aus: Nicht nur, dass er in Holzbüttgen eine Lehre absolviert hat: Später trat er im Albert-Einstein-Forum mit einem Partner als „Till und Obel“ auf. Jetzt kam er als „Der Obel“ zurück und bewies, dass er sein Metier immer noch beherrscht. Sein Programm „Obelpackung“ ist eine Mischung aus Comedy, Parodie und Musik.
Dass es keinen „roten Faden“ gibt, stört nicht weiter. Obering begrüßt die Zuschauer mit den Worten: „Freut mich, heute hier sein zu müssen!“ Er dreht voll auf, ordnet einige Lockerungsübungen für sein Publikum an: „Du siehst heute echt super aus“, sollten die Besucher ihrem linken Sitznachbarn sagen. Richtig rockig ging es Minuten später zu, als „Der Obel“ aus dem Hit „An Tagen wie diesen“ den Song „Mit Blagen wie diesen“ machte. Im Laufe des Abends sollte er sein Publikum immer wieder als Parodist überzeugen. Köstlich auch, wie er als Mario Barth über die Bühne tigerte.
Politisches Kabarett ist nicht die Kernkompetenz des 51-Jährigen, aber er schlug auch kritische Töne an: Aus Helene Fischer’s „Atemlos durch die Nacht“ wurde Andreas Obering’s „Ahnungslos durch die Macht“, ein Schmähsong auf die Kanzlerin.
„Der Obel“ ist immer noch voller Power. Ein großes Thema in seinem Programm ist der Fußball, und wenn er sich die Brille mit dem dünnen Goldrand aufsetzt, ist er ganz und gar Franz Beckenbauer.
Alles in allem ein tempo- und abwechslungsreich er Abend.